Geplant war ja mein Auszug aus dem AtelierLaden bereits wieder im vergangenen Oktober, weil das Haus insgesamt verkauft werden soll. Leider weit über meinem Budget. Nun ist Frau DOSENFISCH aber noch da und so wird es wohl in dieser Saison bleiben. Falls dieser optimistische Plan nicht auch torpediert wird, denn das scheint sachte zur Routine zu werden.
Genauso wie die überwältigend schönen Erlebnisse - die Amplituden der Gefühlsachterbahn könnten nicht ausgeprägter sein.
- Ab Februar kümmerte ich mich intensiv um die Möglichkeit der Umnutzung meiner Darßsünn. Meine Idee: Von der Vermietung zum Atelier mit Kursen und allem Drum und Dran. Von einem Touristenbedürfnisthema in ein anderes wechseln. Die Nachfrage nach authentischem KunstMiterleben ist groß. Die Realität: Die Gemeinde Born wäre vielleicht gesprächsbereit gewesen, das Bauamt Stralsund keinesfalls. Ich durfte diese meine - wie ich fand - geniale Idee also im Keim ersticken. Ablehnungsgrund: Der Abstand meiner Dachkante (Weichdach, Schilf) zur Grundstücksgrenze muss 12m betragen. Meiner beträgt nur 6m. Zum nächsten Haus 12m. Warum??? Wegen des Brandschutzes. Galgenhumor: meine Gäste dürfen im Garten grillen, ich darf nicht Papier schöpfen.
- Außerdem suchte ich Händeringend jemanden, der mir die Darßsünn reinigt zwischen den Gästen. Ich machte das in den letzten Jahren zugunsten der noch viel zu hohen offenen Finanzierung selber. War aber nun sehr gewillt, mir für meine künstlerische Kernkompetenz und deren weiterer Entwicklung Freiheit zu erkaufen. Denn mir war schon klar, dass ich dabei drauf zahlen müsste. Auch hier aber kein Erfolg. Leider.
- Die anderen "Baustellen" bleiben nun mal unerwähnt.
- Körperlich und mental extrem heraus gefordert (wie es allgemein so nett umschrieben wird), wuppte ich am 03.Mai meinen Ladentag, kochte mir zuhause fix was zu essen und setzte mich an den schleunigst abzugebenden neuen Artikel für den Darßer. Schreiben konnte ich ihn allerdings nicht. Ich hatte keine Ahnung, WAS mit mir los war... aber alles lief zu meinem Besten, mal wieder Intuitionsgeführt... per 112 mit Zwischenstop in der Notaufnahme Ribnitz-Damgarten schlußendlich gegen 2.30Uhr auf der kardiologischen Intensivstation in Rostock für die nächsten acht Tage eingecheckt.
- Oha. Herzinfarkt mit 48. Natürlich (bei mir) kein klassischer. An Tag fünf sagte man mir, dass ich die gesamte Ärzteschaft beschäftigen würde - man fand einfach keine Erklärung. Sämtliche Untersuchungen gaben keinen Aufschluss. Eine Reha lehnte ich ab, weil ich mir einbildete, mein komplett selbst und ständig und allein gestemmtes "Imperium" nicht allein lassen zu können.
- WIE VIEL SIND DINGE WERT? WAS IST MEINE DARßSÜNN WERT? Ich werde sie nie bewohnen dürfen, weil sie in einem Sondergebiet Ferienhaus steht. Das war uns von Anfang klar. Klar war nicht, dass es einmal kein "uns" mehr geben wird.
- Immerhin habe ich ziemlich gleich nach der Entlassung aus dem KH eine Reinigungsfirma engagieren können.
- Mitte Juni gab es eine Hochzeit in meiner Familie. Sehr herbei gesehnt und bewegend. Voller Gefühl und Harmonie... ein heute ganz besonders denkwürdiges Familienfest in seiner Konstellation. Im August treffen wir uns zur Beerdigung wieder. Auf einmal krank und eingeschlafen in nur fünf Wochen. Voll aus dem Leben gerissen, während andere gerne gehen wollen würden. Das Leben kann so erbarmungslos unfair sein!!!
- FRAGEN ÜBER FRAGEN. Und fast keine Antworten.
- Antworten zum Glück da, wo ich 100% ich bin. Wie schon geschrieben, die Amplituden der Gefühlsachterbahn könnten nicht ausgeprägter sein. So werde ich in der ersten Augustwoche Besuch mit riesiger Reichweite im Frau DOSENFISCH begrüßen dürfen, was dann definitiv einen eigenen Blogpost bekommt!!!
- Und in dieser Woche erfüllte sich einer meiner Träume - YIN & YANG - mein bis dato höchstdotiertes Kunstwerk fand ein sehr wertschätzendes Zuhause. An drei Tagen hintereinander radelten sie von Zingst zu mir und dreimal verstanden wir uns sehr gut. Einfach so. Dieses wunderbare Erlebnis gibt mir einen Vorgeschmack darauf, wie sich die nächste Ebene in meinem KünstlerinLeben anfühlt. Ich bin unendlich dankbar dafür!!!
Wie auch für die Veröffentlichung jenes Artikels, den ich dann im Krankenhaus voller Willenskraft, wieder an den Weststrand zu kommen, schrieb. Oh. Wie habe ich es genossen, als ich endlich wieder hin radeln konnte.
WORUM GENAU GEHT ES IM LEBEN?
DER SINN DES LEBENS IST, ES ZU LEBEN!