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...mal von der Bildfläche verschwinden!

Ich mag es antizyklisch. Ob am Morgen oder sogar in Gänze in den Jahreszeiten. Weil ich die Ruhe und die Magie - vor allem leerer Strände - sehr zu schätzen weiß. Und so bin ich noch einmal ganz früh am Weststrand und geniesse das Alleinsein. Die Sonne steigt unermüdlich höher über die Düne und taucht den Strand in wundervoll helles Licht. Ein ganz anderes als am Abend, wenn sie sinkt.

 

Es ist Sommer. Und zwar Sonne-satt-Sommer. Ferien. Urlaubszeit. Haupt- und Hochsaison. Flunder und Darßsünn sind in Gästehänden - ich verkaufe Urlaub, mache selber keinen.

Im Gegenteil. Jetzt ist meine Zeit, mich mit all dem Gefundenen der letzten Monate, mit allen Inspirationen und Ideen im Atelier am See an die Arbeit zu machen. Schaffenstunnel. Neue Exponate, Holzschnitte und was mir sonst noch im Tun einfällt. So Darßhungrig ich in den leeren, oder zumindest leereren Zeiten am Meer auch bin... jetzt... jetzt ist es mir einfach zu voll, zu laut, zu bunt... jetzt freue ich mich unbändig auf all die neuen Kreationen,

die demnächst entstehen werden, während ich "...mal von der Bildfläche verschwinde!"... unter Anderem auch mit dem Traum vom Atelier auf dem Darß.

Etwas Strandkunst habe ich heute auch gefunden. Und weil es an dieser Stelle gut passt, komplettiere ich mit dem wunderschönen Schmetterling & Co., den ich am 27.Mai'18, einem ähnlich frühen, aber Sonnenlosen Weststrandmorgen, fand: 

Und quasi ein Muss - oder eine schöne Gewohnheit inzwischen - ist natürlich auch der Besuch der Wracks, die nun schon seit einigen Monaten zum Strandbild gehören. Jedes Mal treffe ich sie anders an. Mal mehr oder weniger von Sand bedeckt, mal mehr oder weniger vom Wasser umspült - immer abhängig davon, ob's stürmt und hochwassert oder eher wenig windet und die Wellen das Ufer sanft beplätschern... 

Auf dem Rückweg durch den Darßwald geniesse ich unendlich, anhalten und SEIN zu können - bei meinen letzten Malen hier war ich "Lebendfutter" ;)... die Mücken freuten sich sehr über jeden Innehaltenden. Radfahren ging, Joggen schon grenzwertig, Spazieren: purer Frust!  

Aber jetzt! Drahtesel abstellen, zwitschernden und knackenden Waldgeräuschen lauschen, den großen, auch die Wege säumenden Farn riechen... wunderbar! Seelenbalsam pur! 

Nehme das Gefühl mit in den anderen Teil meines Doppellebens.